Der Weltmarkt für Verpackungen von Pharmaprodukten wurde im Jahr 2020 auf 73,49 Mrd. USD geschätzt (1). Bis 2026 wird er voraussichtlich einen Wert von 118,01 Mrd. USD erreichen. Dabei beläuft sich die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) im Prognosezeitraum 2021-2026 auf 8,24%.
Die Arzneimittelhersteller sind an die Einhaltung internationaler Gesetze gebunden, die ihnen von den Regulierungsbehörden auferlegt werden und denen zufolge die Verpackung auch weiterhin als ein kritisches Element im Prozess der Lieferung von Arzneimitteln zum endgültigen Einkaufsort betrachtet wird. In der Verpackungsfertigung pharmazeutischer Produkte werden verschiedene Rohmaterialien, wie Glas, Kunstharze, Papier und Pappe sowie Aluminium eingesetzt. Daraus werden Verpackungen in Form von Flaschen, Behältern, Blisterpackungen, Kappen, Versiegelungen, Spritzen und Tuben hergestellt.
Sicherheit, gesetzliche Vorschriften und Produktsicherung spielen eine wesentliche Rolle bei der Verpackungsherstellung. Die Verpackungsentwicklung in der Pharmabranche geht wegen des langen Zeitraums bis zum Erhalt einer FDA-Genehmigung normalerweise langsam vonstatten. Die Originallizenz für ein Produkt beinhaltet im Normalfall auch dessen Verpackung. Deshalb ist es für Pharmaunternehmen ungewöhnlich, eine Änderung der Verpackung in Betracht zu ziehen, es sei denn, es gibt eine Änderung an der Produktzusammensetzung, die in vielen Fällen eine neue Lizenzierung erfordern würde.
Pharmaprodukte unterteilen sich in zwei Hauptkategorien. Die beiden Kategorien sind rezeptfreie (OTC-) und rezeptpflichtige Arzneimittel. Rezeptfreie Arzneimittel (OTC) haben normalerweise eine attraktivere Verpackung für den Kunden, während für rezeptpflichtige Arzneimittel in der Regel funktionelle Verpackungen ausreichend sind.
Kunststoffe mit ausgezeichneten Barriereeigenschaften auf Basis der jeweiligen Sortimentbreite und Anwendungsvielfalt sind das Hauptmaterial, das für Verpackungen von Pharmaprodukten verwendet wird. Papier und Pappe kommen gleich nach den Kunststoffen und werden meist als Sekundärverpackungen eingesetzt. Glas wird hauptsächlich für Flaschen mit flüssigen Medikamenten verwendet. Bei Blisterpackungen, Tuben und Dosierbeuteln kommt überwiegend Aluminium zum Einsatz.
Braille-Prägungen auf den Kartons und eine Inline-Serialisierung innerhalb einer bestimmten Sendungsverfolgung, in vielen Fällen auch einschließlich eines Direktdrucks auf das Produkt, sind die kritischen Elemente für die Verpackungsproduktion in der Pharmabranche.
Der Trend zur Selbstmedikation und die Zunahme pharmazeutischer Produkte, die online oder im Drogeriefachhandel angeboten werden, treibt die Nachfrage nach anspruchsvolleren Verpackungen voran. Verschiedene Größen, helle Farben, Spezialeffekte und vernetzte Packungen, die den Anwender über dessen Smartphone zu einem Video oder auf eine Website führen, sind im Ansteigen begriffen.
Produktfälschungen stellen im Markt für Gesundheitspflege ein markantes Hauptproblem dar, besonders weil die Fälscher zunehmend anspruchsvollere Techniken einsetzen, die nicht leicht identifizierbar sind. Nationale Behörden, internationale Organisationen, Branchenverbände, Normeninstitute, Hersteller und Lieferanten von Markenschutztechnik haben ihre Anstrengungen erhöht, um das Auftreten und die Auswirkungen von Fälschungen abzuwehren und zu verhindern. Initiativen der Gesetzgeber, Regulierungs- und Standardisierungsbehörden sowie Initiativen für neue Technologien haben einen großen Einfluss auf das Marktpotenzial für Markenschutztechnologien. Vernetzte Verpackungen sind ein Hauptbereich, der in den kommenden Jahren genau beobachtet werden sollte.
Angesichts der zunehmenden Umweltschutzbedenken, insbesondere im Hinblick auf Kunststoffe, formulieren mehr Länder strengere gesetzliche Bestimmungen für die Verwendung von Kunststoffen in Pharmaverpackungen, einschließlich effektiver Recyclingverfahren.
Zur Reduzierung der Arzneimittelausgaben untersuchen einige Regierungen den Stückverkauf von rezeptpflichtigen Arzneimitteln. Derartige Entscheidungen würden eine Auswirkung auf die Verpackung einiger pharmazeutischer Produkte haben.
Der Pharmamarkt wird durch kleine Schachteln in zahlreichen Formen beherrscht. Inline-Flexodruckmaschinen für schmale und mittlere Bahnbreiten, wie die M5 und die M5X, können in einem einzigen Durchlauf mehrere Prozesse – Druck-, Veredelungs- und Verarbeitungsprozesse einschließlich Braille-Prägung – mit äußerst hoher Produktivität und zu geringen Gesamtbetriebskosten in der Fertigung durchführen. Der Einsatz von Digital AutomationTM führt zu einer weiteren Zunahme der Multi-Prozess-Integration in die Fertigung von Schachteln. Die Herstellung mehrlagiger Etiketten wird zunehmend beliebter, weil sie die Einbeziehung umfangreicher medizinischer Informationen, mitunter auch in mehreren Sprachen, auf derselben Oberfläche eines einzigen Etiketts ermöglicht. Die M-Serie von BOBST ist speziell für solche Etikettenanforderungen ausgelegt. Die Maschinen im Produktbereich CO-Beschichtungsmaschinen coating range können speziell zur Beschichtung von Blisterverpackungen angepasst werden, während die Duplex-Kaschiermaschinen VISION D 850 LAMINATOR oder MASTER TX 1000 LAMINATOR für Kaltformverpackungen eingesetzt werden können. Für die Folien, die zur Versiegelung der Arzneimittel verwendet werden, kann die BOBST EXPERT K5 dünne Folien mit höchster Produktivität herstellen und entscheidende neue Kosteneinsparungen bieten. Die BOBST VISION K5 ist in der Lage, zahlreiche verschiedene Folientypen zu verarbeiten, einschließlich wärmeempfindlicher und dünner Trägermaterialien.
Wegen der strengen gesetzlichen Vorschriften in der Pharmabranche werden die meisten Klein- und Leichtprodukte in Faltschachteln verpackt. Wenn diese Kleinartikel in einem Tisch-Display präsentiert werden sollen, ist eine Lösung für kaschierte Pappe die offensichtliche Lösung zur Kombination des Offsetdrucks mit der hohen Festigkeit der Wellpappe. Die BOBST MASTERFLUTE TOUCH Inline-Kaschierlösung bietet höchst effiziente Produktionslinien für den Prägefoliendruck von kaschierten Wellpappen.
Wenn es um Pharmaprodukte geht, denkt man sofort auch an Braille. Die patentierte Zusatzausrüstung ACCUBRAILLE prägt Braille-Schrift perfekt auf alle vier Seiten einer Schachtel, selbst quer zur Laufrichtung, und kann auch Bilder, Buchstaben und/oder Zahlen prägen. Braille ist eine der Kernkompetenzen von BOBST mit der längsten Geschichte.
Pharmazeutische Produkte beinhalten auch Kleinauflagen. Als Spitzenmaschine gilt die Stanze MASTERCUT 106 PER mit schnellen Auftragswechseln und höchster Qualität sowie mit einem hohen Automatisierungsgrad und guter Ergonomie. Dank ihrer schnellen ununterbrochenen Produktion und ihrer außergewöhnlich kurzen Einrichtezeiten erreicht sie die unübertroffen hohe Produktivität, die für dieses Marktsegment erforderlich ist.
Hohe Vielseitigkeit geht Hand in Hand mit der Produktion einer beeindruckenden Anzahl unterschiedlicher Schachtelstile für eine breite Palette an Materialien. Und das ist genau die Stärke der Faltschachtel-Klebemaschine EXPERTFOLD 50. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 450 Metern pro Sekunde ist sie die perfekte Maschine zur Durchführung von Inline-Prozessen. Der Voreinleger EASYFEEDER 4 sichert eine minimale Einrichtzeit und einen schnellen Fertigungsstart, während das Inline-Inspektionssystem ACCUCHECK eine Null-Fehler-Verpackung garantiert. Die Hochleistungs-Packanlage CARTONPACK 4 erhöht durch ein automatisches Befüllen Ihrer Versandcontainer Ihre Produktivität.
Wo braune Pappschachteln im Versand und für eine sehr hohe Produktivität benötigt werden, ist die BOBST FFG 8.20 EXPERT der Branchenstandard in Bezug auf hohe Produktionsgeschwindigkeit und schnelle Auftragswechsel für eine voll automatisierte Fertigungslinie.